Wo ist das Personal?
![Bernard Rüeger](https://dialog.css.ch/wp-content/uploads/2023/10/23_3_inhalt_header_editorial-2.jpg)
Stellen Sie sich vor, Sie liegen im Spital – und es hat kein Personal. Auf den ersten Blick tönt das verstörend. Schaut man jedoch auf die Entwicklung der vergangenen Jahre, könnte uns dieses Szenario in nicht allzu ferner Zukunft drohen. Denn je länger, je mehr ist im Schweizer Gesundheitswesen nicht die zur Verfügung stehende Infrastruktur das Problem, sondern das Personal. Zwar können dank zahlreicher Ärzte und Gesundheitsfachpersonen aus dem Ausland vielerorts die Strukturen (noch) am Laufen gehalten werden. Sich aber weiterhin darauf verlassen zu wollen, könnte sich bitter rächen. Denn bald schon werden die Fachkräfte der Generation Babyboomer in Pension gehen.
Der Fachkräftemangel gefährdet das System
Im Gesundheitswesen wird vor allem über Finanzen diskutiert. Aber in Zukunft wird der Mensch die knappste Ressource sein.
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In der vorliegenden Ausgabe von «im dialog» skizzieren wir, wie eine sinnvolle personelle Ressourcenallokation in Zukunft aussehen könnte. Und wir gehen der Frage nach, welche Massnahmen wir bereits heute in Angriff nehmen müssen, um die kommenden Herausforderungen rund um den demografischen Wandel und den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen zu antizipieren. Für mich ist klar, dass wir uns keine Ineffizienzen und Doppelspurigkeiten mehr leisten können. Von zentraler Bedeutung ist aber auch die Verhinderung von Krankheiten. Denn jeder Krankheitsfall, der nicht auftritt, entlastet das System. Dazu aber braucht es einen besseren Fokus auf die Gesundheitsförderung, verbunden mit einer Stärkung der Gesundheitskompetenz jeder und jedes Einzelnen.