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Ausbau zum Gesundheitsnetzwerk

Die Transformation der Spitallandschaft in ein integriertes Gesundheitsnetzwerk ist ein wichtiges Element zur Entschärfung des Fachkräftemangels.

Philip Sommer, Partner und Leiter Beratung Gesundheitswesen bei PwC

Claudia Joos, Senior Managerin, Beratung Gesundheitswesen, PwC

19. Oktober 2023

Die Publikation von PwC zur «Zukunft der Versorgungslandschaft Schweiz»1 zeigt auf, wie bei grösstmöglichem Nutzen für die Bevölkerung die knappen Ressourcen im Gesundheitswesen sinnvoll alloziert werden können. Integrierte Gesundheitsnetzwerke bestehend aus Hubs und Spokes können eine wesentliche Reduktion des Personalbedarfs, massgebende operative Effizienzgewinne und Infrastruktursynergien erzielen.

Das Hub-and-Spoke-Modell ist eine Form der integrierten Versorgung, bei der verschiedene Leistungserbringer in einem Netzwerk miteinander verbunden sind. Dabei lassen sich die Spokes in verschiedene Stufen unterteilen: vom ambulanten Gesundheitszentrum über Operationszentren bis hin zum regionalen Gesundheitszentrum und zum integrierten Grundversorger. Der zugehörige Hub entspricht einem Zentrums- oder Universitätsspital, der in Ergänzung zu den Spokes hochspezialisierte Medizin anbietet. Für eine erfolgreiche integrierte Versorgung müssen die Versorgungsstufen und Fachdisziplinen durchlässig sein, um patientenzentriertes Arbeiten zu ermöglichen. In der Praxis etablieren und entwickeln sich bereits verschiedene Netzwerke: Beispiele sind unter anderem das Lunis (Spitalverbund Luzern/Nidwalden), die Insel-Gruppe, die Hirslanden-Gruppe wie auch die Spitalverbunde St. Gallen.

6300 Fachkräfte weniger benötigt

PwC zeigt in Modellberechnungen auf, dass mit der konsequenten Anwendung des Hub-and-Spoke-Modells und der damit verbundenen Reduktion der stationären Standorte die aktuellen Leistungen der Akutsomatik2 mit geschätzt rund 6300 weniger Fachkräften bewältigt werden könnten. Dies würde einen wesentlichen Beitrag zur Schliessung der Fachkräftelücke von geschätzt rund 45 0003 Personen im Jahr 2040 leisten. Dazu kommen noch die jährlichen finanziellen Einsparungen von bis zu Fr. 730 Mio. sowie die Einsparungen durch Infrastruktursynergien in der nächsten Investitionsperiode von bis zu Fr. 3,1 Mia., die im Umfeld der aktuellen finanziellen Herausforderungen des Gesundheitswesens mehr als willkommen sind. PwC ist überzeugt, dass mit einer Gesundheitsversorgung im Sinne des Hub-and-Spoke-Ansatzes die beste Behandlungsqualität mit den verfügbaren Ressourcen erzielt werden kann. 

Quellen

  1. PwC Schweiz AG, Beratung Gesundheitswesen, Zukunft der Versorgungslandschaft Schweiz, 2020.
  2. BFS-Statistik, 2018.
  3. PwC Schweiz AG, Beratung Gesundheitswesen, Schweizer Spitäler: So gesund waren die Finanzen, 2021.

Philip Sommer

ist Partner und Leiter Beratung Gesundheitswesen bei PwC Schweiz. Er berät Spitäler und Krankenversicherungen in Strategie, Innovation und Transformation.

Claudia Joos

ist Senior Managerin, Beratung Gesundheitswesen bei PwC.

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