Ungedeckter Mehrbedarf
Die Prognosen sind düster: Bis im Jahr 2035 braucht es im Gesundheitswesen zusätzlich zehntausende Fachkräfte, insbesondere Pflegefachpersonen und medizinische Grundversorger.
Auslandabhängigkeit
In den letzten zehn Jahren wurden 26 % der neuen Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz ausgebildet, 74 % kamen aus dem Ausland.1
Der Fachkräftemangel gefährdet das System
Im Gesundheitswesen wird vor allem über Finanzen diskutiert. Aber in Zukunft wird der Mensch die knappste Ressource sein.
Demografische Gründe für den Fachkräftemangel
Die Altersstruktur von Pflegepersonal und Bevölkerung ist zunehmend kritisch.
Demographische Gründe: Bis 2045 dürfte der Anteil der 65-jährigen und älteren Personen von 18,1 % (2016) auf rund 26 % ansteigen.5
Viele Pensionierte
Viele Pensionierte: 28 % der Pflegefachpersonen in den Alters- und Pflegeheimen werden bis 2029 das Rentenalter erreichen.6
Hausärztinnen und -ärzte
- Effiziente Hausärzte: Hausärztinnen und -ärzte sind wesentliche Pfeiler der Gesundheitsversorgung. 94,3 % aller Gesundheitsprobleme können Hausärzte abschliessend lösen. Sie verursachen dabei nur 7,9 % der Gesundheitskosten.9
- Lohngefälle: Trotz ihrer Wichtigkeit für das System verdienten Ärztinnen und Ärzte in der Grundversorgung 2019 im Durchschnitt etwa 200 000 Franken, während jene in der Gynäkologie 250 000 und jene in der Fachmedizin mit chirurgischer Tätigkeit sogar über 300 000 Franken im Schnitt verdienten.10
- Nachwuchs: Rund 56 % der heute tätigen Hausärztinnen und -ärzte stellen in den nächsten zehn Jahren ihre Praxistätigkeit altershalber ein.11
Quellen
- Siroka J., Volle Notfallstationen und geschlossene Betten, in Schweizerische Ärztezeitung, 2023.
- SKBF, Bildungsbericht Schweiz 2023, Aarau: Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung, 2023.
- The Adecco Group, Fachkräftemangel Index Schweiz 2022, Zürich: SMM Stellenmarkt Monitor Schweiz 2022.
- Merçay, C., Grünig, A. & Dolder, P., Gesundheitspersonal in der Schweiz – Nationaler Versorgungsbericht 2021. Bestand, Bedarf, Angebot und Massnahmen zur Personalsicherung (Obsan Bericht 03/2021), Neuchâtel: Schweizerisches Gesundheitsobservatorium, 2021.
- BFS, Bevölkerung: Panorama, 2018.
- Merçay, C., Grünig, A. & Dolder, P., Gesundheitspersonal in der Schweiz – Nationaler Versorgungsbericht 2021. Bestand, Bedarf, Angebot und Massnahmen zur Personalsicherung (Obsan Bericht 03/2021), Neuchâtel: Schweizerisches Gesundheitsobservatorium, 2021.
- Merçay, C., Grünig, A. & Dolder, P., Gesundheitspersonal in der Schweiz – Nationaler Versorgungsbericht 2021. Bestand, Bedarf, Angebot und Massnahmen zur Personalsicherung (Obsan Bericht 03/2021), Neuchâtel: Schweizerisches Gesundheitsobservatorium, 2021.
- Merçay, C., Grünig, A. & Dolder, P., Gesundheitspersonal in der Schweiz – Nationaler Versorgungsbericht 2021. Bestand, Bedarf, Angebot und Massnahmen zur Personalsicherung (Obsan Bericht 03/2021), Neuchâtel: Schweizerisches Gesundheitsobservatorium, 2021.
- Mfe, Medienmitteilung, Workforce-Studie zur medizinischen Grundversorgung: Hausärztemangel – aber mit Licht am Horizont, 2020.
- BFS, Einkommen der selbstständigen Ärztinnen und Ärzte in Arztpraxen im Jahr 2019. Statistik der Arztpraxen und ambulanten Zentren (MAS), 2021.
- Mfe, Medienmitteilung, Workforce-Studie zur medizinischen Grundversorgung: Hausärztemangel – aber mit Licht am Horizont, 2020.
- Unia, Unia-Umfrageresultate. Pflegende am Limit, 2020.