Swiss eHealth Barometer: Digitalisierungsstand
Die Digitalisierung des Schweizer Gesundheitswesens kennt zwei Katalysatoren. Der erste ist der steigende Digitalisierungsgrad interner Prozesse. Die interne Vernetzung der Institutionen steigt weiterhin an und zunehmend werden Patientendaten elektronisch aufgezeichnet. Damit wäre das Potenzial vorhanden, diese Daten auch mit externen Fachpersonen auszutauschen. Der zweite Katalysator ist das EPD-Gesetz, welches das EPD obligatorisch macht. Gerade in Spitälern zeigt sich, dass diese generell weit fortgeschritten sind mit der Digitalisierung. Sobald mehr (Stamm-)Gemeinschaften zertifiziert sind, wird der Anteil angeschlossener Gesundheitsfachpersonengruppen und Gesundheitseinrichtungen steigen.
Frischer Schub für die Digitalisierung
Zu langsam, zu altmodisch, zu wenig: Jetzt braucht es neue Lösungsansätze.
Kein Schub durch Pandemie
Gerade die Pandemie, die vielerorts als Digitalisierungs-Katalysator galt, kann laut Swiss eHealth Barometer 2021 im Gesundheitswesen nur mittelfristig zur digitalen Weiterentwicklung beitragen. Kurzfristig reduzierte Corona das Tempo der Digitalisierung im Gesundheitswesen gar. Denn in der Krise wurden wieder verstärkt die etablierten und standardisierten Austauschwege wie persönliche Gespräche, Fax und Telefone genutzt.
Ungleicher Digitalisierungsgrad
Fax: 78 %
Eine Mehrheit der Apothekerinnen und Apotheker verwendeten das Faxgerät für den Informationsaustausch zur Behandlung von Patientinnen und Patienten.
Telefon: 76 %
Spitalärztinnen und -ärzte verwendeten dazu eher das Telefon.
Spitex: 9 %
Erst wenige Spitex-Organisationen erbrachten telemedizinische Leistungen. Es besteht noch Verbesserungspotenzial bei behördlichen Standards für eHealth.
Arztpraxen: 26 %
Ein Viertel der Arztpraxen erbrachte telemedizinische Leistungen.
Ausbildung: 75 %
Drei Viertel der Spitalärzteschaft wünschen für sich und ihre Angestellten eine Ausbildung im Bereich eHealth.
70 % der Bevölkerung akzeptieren eine elektronische Speicherung der Gesundheitsdaten. Dieser Wert ist um 13 Prozentpunkte seit der letzten Befragung gestiegen.