Spitäler sind ein regionaler Wirtschaftsfaktor
Der Beitrag des Gesundheitswesens zum Bruttoinlandprodukt hat über die letzten Jahrzehnte stark zugenommen. Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Gesundheitswesens beruht jedoch nicht nur auf dessen Wertschöpfungsbeitrag. In einer umfassenden Studie für die Nordwestschweizer Spitäler hat BAK Economics auch indirekte Effekte und katalytische Effekte der Spitäler untersucht.
Wirtschaftsmotor Gesundheitswesen
Der Gesundheitssektor in der Schweiz ist ein wichtiger Arbeitgeber und Steuerzahler. Wie weit ist es gerechtfertigt, einen Wirtschaftsmotor und die wirtschaftliche Standortförderung aus sozial finanzierten Quellen zu nähren?
Regionales Gewerbe profitiert
Neben einem direkten Wertschöpfungsbeitrag von 1790 Mio. Franken beziehen die Nordwestschweizer Spitäler Vorleistungen im Umfang von 724 Mio. Franken (2017). Diese Vorleistungen kommen in Form von Aufträgen einer Vielzahl von Unternehmen zugute. Gemäss Berechnungen von BAK bleibt die grosse Mehrheit dieser indirekten Effekte der Spitäler in der Schweiz (94 %), rund ein Drittel gar in der Region Nordwestschweiz (34 %). So profitiert das regionale Gewerbe in den Bereichen Unterhalt und Reparaturen, Informatik, Lebensmittelaufwand und Haushaltsaufwand besonders stark. Die Vorleistungen der Spitäler sind jedoch nicht nur in der Nordwestschweiz von Bedeutung, das gesamte Schweizer Spitalwesen bezieht jährlich Vorleistungen im Umfang von 8,6 Mrd. Franken, für das gesamte Gesundheitswesen belaufen sich die Vorleistungen gar auf 16,8 Mrd. Franken (2017).
Weitere wirtschaftliche Einflüsse
Zusätzlich zu den volkswirtschaftlichen Effekten, die mit der Produktion von Spitalleistungen anfallen, hat auch die Bereitstellung der Spitalleistungen wirtschaftlich relevante Einflüsse. Diese katalytischen Effekte sind nur schwer quantifizierbar. So verfügen gesunde Mitarbeitende über eine erhöhte Leistungsfähigkeit und leisten bei Unfall oder Krankheit durch kürzere Absenzen höhere Arbeitsvolumen. Zudem wird in der Corona-Pandemie klar sichtbar, dass das Gesundheitswesen eine kritische Infrastruktur für das Funktionieren einer Volkswirtschaft ist und ausschlaggebend für das Ausmass der wirtschaftlichen Aktivitäten sein kann.