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Pauschalen sind kein Allheilmittel

Erich Ettlin, Verwaltungsrat CSS

26. Oktober 2021

Auf den ersten Blick mag es eine bestechende Lösung sein: die Einführung ambulanter Pauschalen, wie sie im stationären Akutbereich bereits seit Jahren verbreitet sind. Während gewisse Kreise geradezu enthusiastisch auf entsprechende Vorschläge reagieren, sind sie für andere schlicht untauglich. Selbst innerhalb der Krankenversicherungsbranche gehen die Meinungen bezüglich ambulanter Pauschalen anstelle von Einzelleistungstarifen einigermassen weit auseinander. Beste Voraussetzungen also für eine gegenseitige Blockade in dieser Thematik.

Fakt ist, dass Pauschalen andere Anreize setzen und andere Voraussetzungen brauchen, die es gegen den Einzelleistungstarif abzuwägen gilt. Leistungserbringer, Krankenversicherer und gemeinsam mit ihnen die Politik werden also nicht darum herumkommen, ohne ideologische Scheuklappen eine Auslegeordnung zu machen. Ich bin überzeugt, dass es auch im ambulanten Bereich Leistungen gibt, für die eine pauschale Vergütung möglich ist. Aber wir sollten uns hüten, das eine gegen das andere auszuspielen. Denn eines ist klar: Es braucht in Zukunft einen Einzelleistungstarif, wie er mit dem neuen TARDOC in den Start­löchern steht. Es ist zu hoffen, dass man auf Basis dieser Vorarbeiten doch noch einen neuen Einzelleistungstarif einführen kann. Denn es muss uns gelingen, eine gesunde Balance zwischen den beiden Vergütungssystemen zu finden.

In der neusten Ausgabe von «im dialog» machen wir deshalb eine Auslegeordnung zum Thema ambulante Pauschalen vs. Einzelleistungstarif. Sozusagen als Anschubhilfe für ein vernünftiges Miteinander der beiden Entschädigungssysteme.

Erich Ettlin

ist Verwaltungsrat der CSS

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