Mit Europa kooperieren
Digitale Technologien können Bürokratie im Gesundheitswesen abbauen. Dabei geht es um mehr als die Digitalisierung bestehender Verwaltungsstrukturen. Die gesamte Versorgung muss besser und effizienter werden. Eine der wichtigsten Handlungsempfehlungen aus der Studie von foraus ist die Anbindung der Schweiz an den Europäischen Gesundheitsdatenraum (EHDS), der zurzeit in Brüssel verhandelt wird. Damit die Schweiz künftig uneingeschränkt vom europäischen Datenraum profitieren kann, braucht es eine neue rechtliche Grundlage für die Zusammenarbeit mit der EU im Gesundheitssektor.
Zu Tode bürokratisiert?
Bürokratie ist unverzichtbar, doch es ist ein schmaler Grat zum Verwaltungsleerlauf. Wie viel Administration erträgt das Gesundheitswesen?
Zwölf Empfehlungen für eine bessere Gesundheitsdaten-Governance
Politisch
- Förderung eines inklusiven Konsultationsverfahrens in der Schweiz für eine breit abgestützte gesundheitspolitische Vision in der Aussenpolitik.
- Verstärkte internationale Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Partnerinnen und Partnern sowie Teilnahme am Europäischen Gesundheitsdatenraum (EHDS).
- Förderung Genfs als internationales Zentrum für Gesundheitsdaten-Governance und Unterstützung entsprechender Initiativen.
Gesellschaftlich
- Förderung von gesellschaftlicher Gesundheitsdatenkompetenz durch Bildungsprogramme, Informationskampagnen und einen institutionalisierten Dialog mit der Bevölkerung.
- Aufbau eines demokratischen Gesundheitsdatenökosystems durch die Förderung partizipativer Plattformen für die bürgerzentrierte Nutzung von Gesundheitsdaten.
Ethisch-rechtlich
- Vereinheitlichung der nationalen und kantonalen Gesetzgebung zum Umgang mit Gesundheitsdaten und Garantie individueller Datenrechte.
- Garantie und Weiterentwicklung des Datenschutzes in der Schweiz durch die Sicherstellung der Konformität mit führenden regionalen und internationalen Gesetzgebungen sowie laufende Anpassungen an den technologischen Fortschritt.
- Mitarbeit an der Entwicklung rechtlicher Rahmenbedingungen für den Umgang mit Gesundheitsdaten auf multilateraler Ebene.
Finanziell
- Nachhaltige Finanzierung technischer Dateninfrastrukturen, die den Austausch und die Nutzung von Gesundheitsdaten ermöglichen.
- Förderung des Forschungs- und Innovationsstandorts Schweiz im Bereich der digitalen Gesundheit.
Technisch
- Entwicklung, Konsolidierung und Anwendung einheitlicher technischer Standards zur nationalen und grenzüberschreitenden Nutzung von Gesundheitsdaten.
- Verbesserung der Datensicherheit durch die Förderung der Entwicklung neuer Technologien zur Wahrung der Privatsphäre