Medbase: Integrierte Versorgung in der Praxis
Diabetes Typ 2, also die erworbene Form, ist in der Bevölkerung auf dem Vormarsch. Auch bei Medbase werden Personen mit erhöhtem Blutzucker häufig behandelt. Ihr Risiko, an Herz-Kreislauf- Leiden zu erkranken, ist im Vergleich zur übrigen Bevölkerung höher, und wenn die Patienten nicht optimal betreut werden, sind Folgeerkrankungen wahrscheinlich. Nebst dem individuellen Leid schlägt dies mit hohen Gesundheitskosten zu Buche.
Integrierte Versorgung – wie weiter?
Statt dass alle Leistungserbringer zur rechten Zeit den richtigen Beitrag leisten können und wollen, herrscht noch immer Fragmentierung pur. Welche Voraussetzungen sind nötig, um integrierte Versorgung effektiv umzusetzen?
Interdisziplinäre Teams erreichen mehr
Einige Medical Center der Medbase Gruppe wenden daher bei Diabetes-Patienten ein ganzheitliches und damit interdisziplinäres Betreuungskonzept an. Dabei steht der Betroffene im Mittelpunkt und wird von verschiedenen Fachleuten engmaschig begleitet. Denn die alleinige ärztliche Betreuung ist oft nicht ausreichend, weil die Patienten häufig auch im Bereich Bewegung und Ernährung Unterstützung benötigen. Nebst einem jährlichen Gespräch mit dem Arzt hat die erkrankte Person mindestens dreimal pro Jahr eines mit der medizinischen Praxisassistentin. Darüber hinaus werden je nach Wunsch regelmässige Treffen mit Fachpersonen aus der Physiotherapie und der Ernährungsberatung vereinbart. So merken denn auch Physiotherapeuten, dass Patienten beispielsweise wegen Hemmungen Fitnesszentren meiden. Im Trainingsraum der Physiotherapie können sie Fitnessgeräte in einer geschützten Umgebung ausprobieren und Vorbehalte oder Ängste abbauen. Die Medbase Medical Center sind prädestiniert für diesen interdisziplinären Ansatz, weil Hausärzte, Physiotherapeuten, Fachärzte und andere Therapeuten in einer Praxis zusammenarbeiten. Der Austausch der Fachpersonen fällt dank der räumlichen Nähe leicht, sei es in Sitzungen oder bei informellen Updates auf dem Gang. Ein sogenannter Diabetes-Pass dient zudem als Dokumentation für den Patienten und die betreuenden Fachkräfte. Dank dem innovativen Betreuungskonzept wird sichergestellt,dass der Patient zum richtigen Zeitpunkt die richtige Betreuungsperson und die richtige medizinische Leistung erhält – und dies zu möglichst vernünftigen Kosten.
Eine lückenlose Betreuung als Ziel
Als grosser ambulanter Anbieter in der Grundversorgung arbeitet Medbase eng mit stationären Partnern zusammen. Ähnlich wie bei einer vertikalen Integration werden so teure Leerläufe für kranke Menschen, die medizinische Infrastruktur und die Versicherer minimiert. Mit der Integration der Apothekenkette Topwell hat sich für die Gruppe ein neues Geschäftsfeld erschlossen, zusätzlich zu den Bereichen Medizin, Therapie, ambulante Chirurgie und betriebliches Gesundheitsmanagement. Damit wurde ein weiterer wichtiger Bestandteil in die Behandlungskette eingebaut. Bei unkomplizierten Behandlungen wie einer Zeckenimpfung oder bei der Mitbetreuung von chronisch kranken Menschen erhalten Kunden in den Apotheken einen schnellen und einfachen Zugang zu medizinischen Leistungen und entlasten die Arztpraxen. Seit Jahresbeginn ist es zudem möglich, eine ärztliche telemedizinische Konsultation direkt in der Medbase-Apotheke in Anspruch zu nehmen. Bei Bedarf kann sich auch der Apotheker von einer medizinischen Fachperson beraten lassen. Dies sind nur einige Beispiele, wie Medbase die integrierte Versorgung versteht und in Zukunft gemeinsam mit Partnern weiterentwickeln möchte. Es ist jedoch Fakt, dass auf diesem Gebiet noch viel mehr getan werden muss, um die lückenlose Betreuung von Patientinnen und Patienten weiter zu verbessern und entsprechend Kosten zu optimieren.
Fazit
Im Kleinen werden heute in der Schweiz bereits viele Aktivitäten im Rahmen der integrierten Versorgung umgesetzt. Um die Durchschlagskraft zu erhöhen, sind grosse Organisationen gefordert, den Prozess zu fördern und sich zu engagieren – und dies intersektoriell.