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Hoher Digitalisierungsgrad bei der Spitex

Die fortgeschrittene Digitalisierung erleichtert den administrativen Aufwand der Spitex. Das EPD und ein einheitlicher Standard zur Datenübermittlung bieten Potenzial für weitere Reduktionen.

Cornelis Kooijman, Co-Geschäftsführer Spitex Schweiz

14. Februar 2023

Die Spitex ist bei der Digitalisierung weit fortgeschritten: Die Spitex-Mitarbeitenden erfassen auf ihrem Tablet oder Smartphone alles, was ihre Klientinnen und Klienten betrifft. Auch Anmeldungen, Zu- und Überweisungen, Abrechnungen, Dokumentationen und der gesicherte Datenaustausch mit Ärztinnen und Ärzten, Apothekern, den Angehörigen und weiteren Partnern erfolgen vorwiegend digital.

Dieser hohe Digitalisierungsgrad trägt dazu bei, Prozesse zu verbessern und zu vereinfachen. Zudem lassen sich dank Digitalisierung wichtige Daten erheben, welche für die Spitex, die Finanzierer und Behörden nötig sind.

Nutzen für die Klienten

Datenerhebungen, Koordination sowie weitergehende administrative Tätigkeiten müssen in erster Linie einen Nutzen für die Klientinnen und Klienten bringen beziehungsweise einen effektiven Mehrwert für den Spitex-Betrieb haben. Entsprechend müssen Reporting- und Überprüfungsaufgaben gegenüber Behörden oder Versicherern zwischen den Akteuren koordiniert werden.

Zwei unterschiedliche digitale Übermittlungslösungen: Standard SHIP ist bereits verabschiedet, eine andere Lösung vom Forum Datenaustausch soll demnächst verabschiedet werden.

Wie oben erwähnt, wurden zahlreiche administrative Aufgaben der Spitex durch die Digitalisierung erleichtert. Andererseits berichten viele Spitex-Organisationen über eine immer höhere administrative Belastung im Zusammenhang mit den Krankenversicherern. Dabei werden die Bestimmungen des Administrativvertrags, der zwischen den Krankenversicherer- und den Spitex-Verbänden vereinbart wurde, von Versicherern oftmals nicht eingehalten. So fordern Versicherer immer wieder zusätzliche Dokumente ein oder kürzen Leistungen, ohne dies inhaltlich zu begründen. Der administrative und zeitliche Aufwand für entsprechende Klärungen, das Zusenden von zusätzlichen Belegen oder das Verfassen von Wiedererwägungsgesuchen ist in solchen Fällen entsprechend gross und belastend für die Spitex-Organisationen.

Einheitlicher Standard

Aus Sicht der Spitex müssten die Rahmenbedingungen so gestaltet sein, dass der administrative Aufwand verringert werden kann. Potenzial hat die Einführung des EPD sowie ein einheitlicher Prozess zur elektronischen Übermittlung der Bedarfsmeldung an den Krankenversicherer und die Hausärztin, den Hausarzt. Mit dem neuen Standard Swiss Health Information Processing (SHIP) wird es in Zukunft möglich sein, nicht nur die Informationen von der Spitex zum Finanzierer zu übermitteln, sondern auch jegliche Rückfragen, Zusatzinformationen etc. digital abzuwickeln. Leider werden sich, Stand heute, nicht alle Versicherer demselben Standard anschliessen. Ziehen nicht alle Versicherer an einem Strick, führt dies bei den Spitex-Organisationen zu zusätzlichen administrativen sowie finanziellen Aufwänden.

Cornelis Kooijman

ist Co-Geschäftsführer der Spitex Schweiz.

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