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Neuausrichtung ­­ist notwendig

Bernard Rüeger, Verwaltungsratspräsident CSS

5. Oktober 2022

Der Medikamentenmarkt hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Immer häufiger gelangen hochpreisige Medikamente für sehr kleine Patientengruppen auf den Markt. Zudem sind in der Schweiz gewisse Medikamentenpreise im Gegensatz zu anderen Ländern absurd hoch. Die Praxis zeigt, dass das heutige Regelwerk den aktuellen Entwicklungen nicht mehr gewachsen ist. Anstelle einer klaren Preisgestaltung gelangen immer häufiger intrans­parente und nicht selten geheime Preisabsprachen zur Anwendung. Eine Neuausrichtung der Medikamentenver­gütung verbunden mit mehr Transparenz ist deshalb zwingend. Nur so kann verhindert werden, dass die Kosten für kassenpflichtige Medikamente in der Schweiz weiterhin überproportional ansteigen, wie das bereits in den vergangenen Jahren der Fall war.

Der Gesetzgeber muss deshalb die Möglichkeit haben, das jeweils geltende Regelwerk den aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen anzupassen.

Stets von Neuem nach wegweisenden Lösungen zu suchen, ist ein Markenzeichen der Schweizer Wirtschaft. Es muss möglich sein, dass das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Pharmaindustrie auch im Bereich der Medi­kamentenvergütung gemeinsam innovative Ansätze finden.

Für mich unbestritten ist auch die Forderung, das Beschwerderecht im Rahmen der Zulassung und Preisfestsetzung bei Medikamenten auf die Krankenversicherer und Patientenorganisationen auszuweiten. Denn es ist geradezu grotesk, dass einzig die Pharmaindustrie, die von hohen Preisen profitiert, gegen die Preisfestsetzung des BAG rekurrieren kann, nicht aber die Krankenversicherer und Versicherten als Kostenträger.

Bernard Rüeger

ist Verwaltungsratspräsident der CSS.

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