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Vertrauen als Schlüssel zum Erfolg

Mehrheiten sind unter Vorbehalt bereit, mit unterschiedlichen Akteuren des Gesundheitswesens ihre Gesundheitsdaten zu teilen. Doch in der repräsentativen Bevölkerungsbefragung des Swiss eHealth Barometers 2024 zeigt sich: Nicht alle geniessen dasselbe Vertrauen.

Corina Schena, Projektleiterin, gfs.bern

Lukas Golder, Co-Leiter, gfs.bern

21. Oktober 2024

Ein Grossteil der Bevölkerung ist grundsätzlich bereit, persönliche Gesundheitsdaten zu teilen. Zwei Drittel der Befragten unterstützen die elektronische Speicherung ihrer Gesundheitsdaten und befürworten den Austausch dieser Daten zwischen Gesundheitsfachpersonen. Gegenüber dem Vorjahr mit generell erhöhten Datenschutzbedenken ist die Bereitschaft der Datenweitergabe wieder grösser. Dies unterstreicht das wachsende Bewusstsein für die Vorteile einer digitalen Vernetzung im Gesundheitswesen, obwohl der Schutz der Privatsphäre eine grosse Herausforderung bleibt.

Ärzteschaft geniesst grosses Vertrauen

Eine klare Mehrheit der Bevölkerung würde ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzten uneingeschränkte Einsicht in ihre Gesundheitsdaten gewähren. Gleichzeitig vertraut die Bevölkerung auch ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzten rund um Datenschutzfragen am meisten. Sie ist von einem sicheren und vertraulichen Umgang mit den Gesundheitsdaten seitens der Ärzteschaft überzeugt.

Die Bevölkerung vertraut aber nicht allen Akteuren gleichermassen: Sowohl die Einsicht in die persönlichen Gesundheitsdaten als auch das Vertrauen bei der Einhaltung des Datenschutzes ist beachtlich tiefer gegenüber Krankenversicherungen, öffentlichen Stellen, Forschungseinrichtungen und Privat­unternehmen. Insbesondere bei Privat­unternehmen fallen die Werte sehr niedrig aus. Insgesamt zeigt sich ein starker Zusammenhang zwischen dem entgegengebrachten Vertrauen und der Bereitschaft zur Datenweitergabe. Je höher das Vertrauen, desto eher geben Patientinnen und Patienten die Daten weiter. Um die Potenziale der Digitalisierung im Gesundheitswesen voll ausschöpfen zu können, ist es entscheidend, das Vertrauen zu stärken und die Bevölkerung hinsichtlich Datenschutz und Datenfreigabe ausführlich zu informieren und zu sensibilisieren. 

gfs.bern

Corina Schena

Projektleiterin, gfs.bern

Lukas Golder

Co-Leiter, gfs.bern

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