Erfasst, erlebt, bewertet
Qualität im Gesundheitswesen lässt sich aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten
und nur schwer vollständig erfassen.
Qualitätsdimensionen:
Im Donabedian Model umfasst Qualität drei Dimensionen:
- Struktur: Ausstattung, Personal, Organisation
- Prozess: Behandlungsabläufe, Betreuung
- Ergebnis: Gesundheitszustand nach der Behandlung (Outcome)
Definition von IOM und WHO:
Das Institute of Medicine (IOM) und die World Health Organization (WHO) haben Qualität in sieben Dimensionen definiert:
- patientenzentriert
- sicher
- chancengleich
- zeitnah
- koordiniert
- effizient
- wirksam
Qualität für Patientinnen und Patienten
- Wahrnehmung als ganze Menschen
- Kommunikation auf Augenhöhe
- Möglichkeit zur Mitwirkung
- Persönliches Engagement der Fachpersonen
- Gute Zusammenarbeit der Fachpersonen
Vermessene Versorgung?
Fehlende Transparenz, unklare Steuerung, unterschiedliche Perspektiven: Wie können wir Qualität in unserem Gesundheitssystem messen?
Schweiz
Bessere Patientenerfahrungen (PaRIS) gehen oft mit besseren Gesundheitsergebnissen einher. Für die Schweiz und USA gilt dies als bestätigt. Sie liegen im Vergleich über dem OECD-Durchschnitt.
Ausland
- Dänemark: seit 2017 landesweite Erfassung von PROMs; Steuerung der Versorgung anhand von Ergebnisdaten.
- USA: Über 3000 Spitäler sind im Hospital-Value-Based-Purchasing-Programm dabei, bei welchen 2 Prozent jeder Fallpauschale einbehalten und das Geld nach vier Kriterien (Ergebnisse, Sicherheit, Patientenerlebnis, Effizienz) wieder verteilt wird.
- Grossbritannien: NHS Payment Scheme koppelt Budgets mit variablem Qualitätsanteil. Ab 2025/26: Best-Practice-Tarif für ambulante Hüft- und Knie-OPs– volle Zahlung nur bei erfüllten Indikatoren.
- Australien, Kanada, Tschechien, Frankreich, Norwegen: meist positive Patientenerfahrungen (PaRIS) und überdurchschnittliche Gesundheitsresultate.