Die Grundversicherung: Kurswechsel notwendig

Seit der Einführung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) 1996 haben sich die Kosten in der Grundversicherung mehr als verdoppelt.
Weshalb?
Der Gesundheitsmarkt ist ein Wachstums und Conveniencemarkt. Leider muss man sagen, dass nur wenige Akteure ein Interesse an der Eindämmung der Kosten haben. Eins ist jedoch klar: Haushaltsbudgets wie auch Staatsbudgets sind nach oben begrenzt. Deshalb ist es an der Zeit, innezuhalten und sich über den Zweck der sozialen Grundversicherung (OKP) Gedanken zu machen. Ist es das Ziel, den Dampfer Gesundheitswesen weiter Richtung «Kostenberg» vor sich hinschippern zu lassen oder aber einen neuen Kurs einzuschlagen?
Die Suche nach Kostenbremsen
Das Kostenwachstum ist und bleibt ein negatives Nebenprodukt der Entwicklung im Gesundheitswesen. Deshalb lanciert die CSS die Suche nach Kostenbremsen.

Was heisst das genau?
Die Akteure im Gesundheitswesen, allen voran die Politik, verlieren sich oft in ideologischen Grundsatzdebatten, statt die Probleme in der sozialen Grundversicherung konkret anzugehen. Das ist nämlich unbequem. Das Blatt wendet sich langsam, die Ideen zur Kostenstabilisierung werden konkreter und radikaler. Der Bundesrat gibt bei der TARMED-Revision den Tarif klar durch: Sie soll kostensparend erfolgen. Auch im Parlament wird diskutiert, ob man die Kosten an gewisse Faktoren wie beispielsweise die Lohnentwicklung knüpfen soll. Das sind zwar wichtige Notmassnahmen, welche es auch in jedem Fall offen zu diskutieren und im Falle von TARMED konsequent umzusetzen gilt. Die Probleme werden jedoch nicht an der Wurzel behandelt.
Was schlägt die CSS vor?
Die CSS will eine bezahlbare, qualitativ hochstehende medizinische Versorgung für alle. Um dies nachhaltig garantieren zu können, ist ein Kurswechsel notwendig. Es muss klar geregelt sein, was die solidarische Gemeinschaft über die Grundversicherung finanziert. Denn Sie erinnern sich: Die OKP ist eine Sozialversicherung, die krankheitsbedingte Heilungskosten deckt. Der Leistungskatalog zu Lasten der OKP muss gemäss den im KVG stipulierten WZW-Kriterien konsequent umgesetzt werden. Insbesondere muss das Prinzip der Wirtschaftlichkeit mehr Gewicht erhalten. Das vermindert Über- und Fehlversorgung, steigert die Qualität und senkt die Kosten. Der allumfassende Supermarkt darf nicht von unserer wichtigen Solidarversicherung bezahlt werden. Für gute Qualität reicht auch ein Quartierladen. Hier wünschen wir uns vermehrt Unterstützung der Politik.