Daten intelligent nutzen
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Die Schweizer Gesundheitsdaten-Landschaft ist durch stark ausgeprägte Silos gekennzeichnet. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern gibt es in der Schweiz kein nationales Datenablagesystem. Stattdessen existieren zahlreiche private Systeme, die nicht interoperabel sind. Der fehlende Datenaustausch führt nicht nur zu Mehrkosten, da Anamnesen und medizinische Untersuchungen teilweise doppelt durchgeführt werden, sondern auch zu einer suboptimalen Gesundheitsversorgung. Die verschiedenen Gesundheitsakteure sind nicht auf dem gleichen Informationsstand, was sich negativ auf die Behandlungsqualität auswirkt.
Blindflug beim Sammeln von Daten
Unser Gesundheitssystem pflegt keinen einheitlichen Umgang mit Daten und verursacht Mehrkosten sowie Über- und Fehlversorgung.
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Wir brauchen nicht mehr Daten, sondern wir müssen die vorhandenen Daten intelligenter nutzen. So können sowohl die Gesundheitsversorgung als auch die Behandlungsqualität erhöht werden. Hierzu sollen einerseits die Patientinnen und Patienten möglichst einfach und sicher auf ihre Gesundheitsdaten zugreifen können (Stichwort EPD). Andererseits sollen auch die Krankenversicherungen die Möglichkeit erhalten, ihren Versicherten personalisierte Empfehlungen zu geben, um diese beim Umgang mit ihrer Gesundheit zu unterstützen. Dies würde sowohl die Gesundheitsversorgung verbessern als auch die Wirtschaftlichkeit im Gesundheitssystem steigern. So könnten beispielsweise Krankenversicherungen ihre Versicherten darauf aufmerksam machen, dass sie anstatt teure Originalpräparate billigere Generika beziehen und so Kosten einsparen könnten. Zudem könnte mit Hinweisen auf präventive Massnahmen die Qualität von Behandlungen verbessert werden. Dass diese Informationen heute nicht erlaubt sind, ist folglich für beide Seiten frustrierend.
«Der fehlende Datenaustausch führt nicht nur zu Mehrkosten, sondern auch zu einer suboptimalen Gesundheitsversorgung.»
Sanja Singh
Die CSS betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit und Datenintegration mit Leistungserbringern, um die Versorgungswege zu optimieren und effizientere Behandlungswege zu schaffen. Eine solche Kooperation kann massgeblich zur Verbesserung der Versorgung und zur Förderung der Gesundheit auf Bevölkerungsebene beitragen. Hierbei ist wichtig, dass sich die Versicherten auf den Schutz ihrer Daten verlassen und einen klaren Nutzen daraus ziehen können.