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Integrierte Versorgung bei Kaiser Permanente

Die USA haben das teuerste Gesundheitssystem der Welt. Trotzdem ist eine effektive und effiziente Versorgung möglich. Kaiser Permanente hat die Lösung.

Karin Cooke, ist Direktorin von Kaiser Permanente International.

26. Juni 2020

In vielen Ländern der Welt befasst man sich mit der Frage, wie die steigenden Gesundheitskosten bewältigt werden können – auch in den USA, wo das System besonders teuer ist. Mit ihrem integrierten Modell zeigt Kaiser Permanente, welches Potenzial für eine erfolgreiche und erschwingliche Versorgung in Gesundheitssystemen schlummert. Im Kern schafft das Modell Anreize, die zu einer Konzentration auf eine effektive und effiziente Gesundheitsversorgung führen.

Integrierte Versorgung – wie weiter?

  1. Die Mitglieder (Patienten) zahlen für ihre Gesundheitsversorgung eine Versicherungsprämie. Die Vorauszahlung sorgt für finanzielle Stabilität und schafft Kaiser Permanente und ihren Mitgliedern Anreize für präventive Massnahmen, damit die Mitglieder gesund bleiben und Spitalaufenthalte vermieden werden.
  2. Ärzte sind angestellt und erhalten ein fixes Gehalt. Sie bestimmen, welche Behandlung erforderlich ist, und legen die Standards für klinische Protokolle fest. Es gibt keinen finanziellen Anreiz, mehr als das Notwendige zu tun.
  3. Spitäler erzeugen hohe Kosten. Behandlungsteams und operative Leiter von Kaiser Permanente stellen sicher, dass Patienten nur wenn nötig im Spital sind und für die Nachsorge auch in andere Pflegeeinrichtungen verlegt werden. Dank solcher Bemühungen waren die Anzahl Spitaltage und der Bedarf an neuen Spitälern rückgängig – trotz Patientenwachstum.
  4. Integration durch Technologie. Das elektronische Patientendossier vernetzt alle Behandlungsteams von Kaiser Permanente entlang des Patientenpfades. Dadurch kennt das gesamte Behandlungsteam die Patienten und kann ihnen genau die Prävention und die Behandlungen anbieten, die sie zur vollständigen Genesung benötigen. Die Technologie ermöglicht auch einen engeren Kontakt zu den Mitgliedern durch virtuelle Interaktionen, und mit automatisierten Arbeitsabläufen wird eine nahtlose Zusammenarbeit bei wichtigen Präventionsmassnahmen geschaffen. So ist Kaiser Permanente in den USA führend bei der Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge und Bluthochdruck-Kontrolle.

Durch diese vier Aspekte wird die Gesundheitsversorgung für die Mitglieder komfortabler, qualitativ hochwertiger und kostet weniger. Ärzte nutzen ihre Zeit für die Betreuung von Patienten und nicht für die Bearbeitung von Versicherungsgutsprachen und Anträgen. Spitäler konzentrieren sich darauf, die richtige Behandlung zur richtigen Zeit zu ermöglichen.

Karin Cooke

ist Direktorin von Kaiser Permanente International. Sie entwirft Bildungsprogramme und Präsentationen für internationale Führungskräfte im Gesundheitswesen. Kaiser Permanente ist mit 12,2 Millionen Mitgliedern eines der grössten gemeinnützigen Versicherungsmodelle der USA. Ärzte, Spitäler und Krankenversicherung arbeiten als integriertes Gesundheitssystem zusammen.

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